171120 RBEM Der Mensch lebt nicht vom Bruttoinlandsprodukt allein_2Der 14.11.17 war ein besonderer Tag für die Sozialwissenschaftler am Emsland-Gymnasium Rheine. Professor Dr. Müller von der WWU Münster kam an das Emsland-Gymnasium und referierte zum Thema „Der Mensch lebt nicht vom Bruttoinlandsprodukt allein: Ein kritischer Blick auf die ökonomische Glücksforschung“.

Für die Oberstufenkurse des Emsland-Gymnasiums war dies eine Chance, die im Unterricht behandelte Frage des Zusammenhangs zwischen Wirtschaftswachstum und Wohlstand durch einen wissenschaftlichen Vortrag zu vertiefen. Professor Müller präsentierte den Schülerinnen und Schülern die  Easterlin-Hypothese der 1970er-Jahre: Einkommen und Wohlstand einer Gesellschaft hätten im Zeitverlauf in entwickelten Ländern nichts miteinander zu tun. Während seines Vortags überraschte Professor Müller die Schülerschaft beispielsweise mit Studien zum Zusammenhang von Lebenszufriedenheit und der Anzahl der Jahre vor und nach der Eheschließung. Anschließend lieferte Professor Müller eine Reihe von Erklärungen (z.B. Mess- bzw. Skalierungsfehler) für die Easterlin-Hypothese. Dabei schätzte jeder Anwesende seine individuelle Lebenszufriedenheit auf einer Skala von 1-10 – und Professor Müller gelang es, die Lebenszufriedenheit eines Schülers vorherzusagen.

In der abschließenden Diskussion fragte einer der Kursteilnehmer, ob es in Deutschland nic171120 RBEM Der Mensch lebt nicht vom Bruttoinlandsprodukt alleinht wie im Bhutan einen Glücksminister geben sollte. Dies wurde seitens Professor Müller vehement verneint. Deutschland brauche keine primäre Glücksorientierung der Politik, da die Menschen selbst entscheiden sollten, was sie glücklich macht. Eine politische Definition darüber, was glücklich macht bzw. machen soll, sei der falsche Ansatz.

Die Fachschaft Sozialwissenschaften und die gesamte Zuhörerschaft dankte Professor Müller für diesen interessanten und spannenden Vortrag!

Marius Berning