Am 15. Juni waren Alex und Steffi vom Projekt Liebesleben zu Besuch in der Klasse 9c.

Das Projekt Liebesleben der AWO (Arbeiterwohlfahrt) hilft Schulkindern der Stufen 6-10 im Münsterland bei schwierigen Fragen und Problemen in allen Facetten des Liebesleben und der Pubertät.

Um sich kennenzulernen und erstes Wissen und Meinungen abzufragen, versammelten wir uns alle in einem Sitzkreis. Dabei konnten wir uns zu einem von ungefähr 10 Themen wie zum Beispiel Verhütung, Aufklärung und Zungenkuss äußern. Viele Mitschüler redeten aufgrund der Atmosphäre viel offener, manche wurden aber erst mit der Zeit lockerer.

Anschließend fanden wir uns in 5er-Gruppen zusammen und konkurrierten in einem Quiz, welches Team “Katja” gewann. Das Quiz bereitete jedem viel Freude, da alle ihr Vorwissen zum Thema Liebe zeigen konnten.

Die Jungs und Mädchen teilten sich dann auf und machten verschieden weiter. Nachdem wir Mädchen von den Jungen getrennt worden waren und mit Steffi in einem anderen Raum saßen, ging es los mit ersten Fragen: “Und, wie findet ihr die Jungs?”, “Wer hat schon alles einen Freund?” Danach begann der eigentliche Teil. Zuerst spielten wir das Spiel “Alle, die”, bei dem eine Aussage in den Raum gestellt wird, bei der man, wenn es auf einen zutrifft, aufstehen muss.

Das war sehr lustig und nach und nach sind wir alle viel lockerer mit den Themen umgegangen. Die Zeit ging so schnell vorbei, dass wir nach gefühlten 10 Minuten begannen zu lernen, wie man ein Kondom über einen Penis zieht, um geschützten Sex haben zu können und uns vor Krankheiten zu schützen.

Zum Schluss kam dann für viele der witzigste Punkt des Programmes: “Der Grabbelsack”, bei dem es darum geht, mit den Augen geschlossen etwas aus einem Sack zu ziehen und seine Gedanken und Meinungen dazu zu sagen.

Danach ging es wieder zu den Jungen der Klasse.

Als wir Jungen unter uns waren, wurden auch die etwas Schüchternen offen und lockerer. Wir begannen damit über die sexuelle Vielfalt und den LSBTI* zu reden. (LSBTI* steht für lesbisch, schwul, bisexuell, transsexuell und intersexuell. Das Sternchen steht für weitere verschiedene Sexualitäten.) Viele Jungen gaben ihre Gedanken über die Diskriminierung von anderen Sexualitäten preis, was alle positiv überraschte. Wir waren einer Meinung: Toleranz ist heutzutage sehr wichtig für den Umgang mit unseren Mitmenschen und niemand sollte wegen seiner Sexualität diskriminiert werden.

Dann hat Alex jedem auf Fragen von uns, auch von unseren Mitschülern aus Syrien und dem Iran, im Plenum geantwortet, welche wir anonym auf Zetteln gesammelt hatten, um die letzten, noch nicht gestellten Fragen zu klären. Einige Beispiele: “Wann sollte man das erste Mal Sex haben?” und “Wie sicher ist das Kondom?”

Die Fragerunde war sehr lustig und informativ, wir haben vieles gelernt, was wir im normalen Unterricht nicht gefragt hätten, da dort eine weniger lockere Atmosphäre herrscht.

Am Ende war nicht mehr viel Zeit, aber wir konnten trotzdem noch, ähnlich wie die Mädchen Kondome über Holzpenisse stülpen und das Spiel “Alle, die” spielen.

Nachdem sich die Mädchen und Jungs wieder in einem Raum zusammengefunden hatten, bekamen wir zum Abschluss noch informative Flyer rund um das Thema Verhütung, zum Thema Liebe und es gab für jeden ein Kondom.

Insgesamt sind sich Mädchen und Jungen einig, dass der Besuch vom Projekt Liebesleben am Emsland total gelungen ist und dass es sehr viel Spaß gemacht hat. Besonders die offene, angenehme Atmosphäre war klasse und wäre in dieser Form im Unterricht beispielsweise nicht möglich gewesen. Dieses Projekt ist definitiv zu empfehlen und wir hoffen, dass es noch viele Schüler miterleben können. Wir freuen uns für den folgenden Jahrgang, der so einen tollen Tag mit Alex und Steffi erleben kann.

Luisa Dickmänken, Antonia Mentrup, Ole Kösters, Nico Schubert, Lukas Wolff